Freie Wege – Gehwege sind keine Parkplätze
Für ein soziales, barrierefreies und sicheres München
Illegales Parken auf Gehwegen ist kein Kavaliersdelikt. Es gefährdet Menschenleben, schränkt Mobilität ein und nimmt den Schwächsten in unserer Stadt den Platz, den sie dringend brauchen.
Gehwege müssen für alle frei bleiben – jederzeit, ohne Ausnahme.
Besonders betroffen sind Kinder: Im Jahr 2024 wurden über 27.000 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr verletzt. 53 Kinder wurden getötet – plötzlich aus dem Leben gerissen, meistens auf dem Schulweg. Viele dieser Tragödien wären vermeidbar, wenn Wege sicher und frei wären – auch beim Queren oder Ausweichen.
Laut einer Untersuchung von Agora Verkehrswende stehen 25 % aller innerörtlichen Unfälle mit Zufußgehenden im Zusammenhang mit Parken – also jeder vierte Unfall.
Agora Verkehrswende (2022): Umparken – den öffentlichen Raum gerechter verteilen. Zahlen und Fakten zum Parkraummanagement.
Wer leidet unter den Gehwegparkern?
👶 Kinder
Gehwegparker zwingen Kinder auf die Straße – mit Roller oder Fahrrad zwischen parkenden Autos. Das ist gefährlich. Noch schlimmer: Wenn Erwachsene dieses Verhalten vorleben, lernen Kinder, dass Rücksichtslosigkeit im Verkehr „normal“ ist.
♿ Menschen mit Rollstuhl oder Rollator
Für viele mobilitätseingeschränkte Menschen sind zugeparkte Gehwege unüberwindbar. Oft entscheiden wenige Zentimeter darüber, ob ein Weg nutzbar ist – oder der Rückzug die einzige Option bleibt.
👵 Ältere Menschen
Viele deiner Nachbarinnen und Nachbarn, die unsicher auf den Beinen sind oder Gehhilfen brauchen, bleiben aus Angst vor Hindernissen lieber zu Hause – weil blockierte Wege zu gefährlich sind. Das nimmt ihnen Freiheit, Bewegung und Begegnung – und auf Dauer auch ihre Gesundheit.
👨👩👧 Eltern mit Kinderwagen
Eltern werden regelmäßig gezwungen, mit dem Kinderwagen auf die Fahrbahn auszuweichen. Ein unnötiges Risiko – nur damit jemand möglichst nah an der eigenen Haustür parken kann.
Was sagt das Gesetz?
- Bußgeld: 55 Euro – bei Behinderung oder mehr als 1 Stunde sogar 70 Euro + Punkt in Flensburg
(§§ 12 Abs. 4, 49 StVO i.V.m. § 24 StVG) - Fahrbahn freihalten:
Eine Durchfahrtsbreite von mindestens 3 Metern ist immer vorgeschrieben –
bei versetztem Parken sogar 6 Meter.
👉 Das ist lebenswichtig für Feuerwehr und Rettungsdienste!
Was zählt als Gehwegparken?
🚫 Auch vermeintlich „teilweises“ Parken ist verboten:
- Ein Rad auf dem Gehweg gilt bereits als Gehwegparken.
- Heck oder Motorhaube ragen auf den Gehweg – auch das zählt als unzulässiges Parken.
🛵 Motorräder und Mopeds dürfen nicht auf dem Gehweg abgestellt werden – auch nicht „nur kurz“.
🚲 Fahrräder und E-Tretroller dürfen zwar in bestimmten Situationen auf dem Gehweg abgestellt werden, aber:
- Sie dürfen den Gehweg nicht blockieren.
- Der fließende Fußverkehr hat Vorrang.
- Mindestens 1,50 m Restbreite müssen frei bleiben.
♿ Bordsteinabsenkungen (z. B. an Übergängen) müssen immer frei bleiben – sie sind entscheidend für die Barrierefreiheit, besonders für Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen.
Die Karte der freien Wege
Auf unserer interaktiven Karte dokumentieren wir:
- wo illegal geparkt wird
- welche Wege frei und nutzbar sind
- welche Viertel besonders betroffen sind
➡️ Zur Karte „Freie Wege“
Kurzlink: munichways.de/karte-freiewege/
Melden heißt Verantwortung übernehmen
Falschparken auf Geh- und Radwegen ist kein Kavaliersdelikt – es gefährdet andere. Wer solche Verstöße meldet, sorgt mit dafür, dass unsere Stadt sicherer und fairer wird.
Weg.li-Nutzer*innen sind Zeuginnen und Zeugen, wie vor Gericht: Sie dokumentieren, was nicht in Ordnung ist – im Interesse der Allgemeinheit.
Sie sind Verbündete der Schwächeren: Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Rollstuhl – sie alle brauchen freie Wege, um sicher und selbstständig unterwegs zu sein.
Melden bedeutet: Zivilcourage zeigen, Unrecht nicht hinnehmen, und sich für mehr Sicherheit und Fairness einsetzen – im Alltag, Schritt für Schritt.
Weiterführende Links
🚗 Parkraumwende München
Weniger Autos auf Gehwegen – mehr Platz für alle. Die Parkraumwende setzt sich dafür ein, dauerhaft abgestellte Fahrzeuge in den privaten Raum zu verlagern und Straßen lebenswerter zu gestalten.
→ parkraumwende.de
📝 weg.li – Dokumentieren statt hinnehmen
Wer Geh- oder Radwege blockiert, behindert und gefährdet andere. Mit weg.li lassen sich solche Situationen schnell und rechtssicher melden – für mehr freie Wege im Alltag.
→ weg.li
Am Handy: keine App notwendig, Adresse weg.li im Browser eingeben (https://www.weg.li/). FAQ weg.li
Aktion: Mappatura Laim 2025
Im Rahmen der „Piccola Mappatura“ zählten engagierte Bürger*innen über 2.300 Falschparker in Laim – in nur wenigen Tagen.
„Wir dürfen nicht länger die Interessen von Parkenden über jene von Menschen mit Behinderungen, Eltern mit Kinderwagen und älteren Menschen stellen.“
– Sonja Haider, ÖDP, zur Aktion Mappatura Laim 2025




